Online-Seminar (Dezember 2024)
Erdbebeningenieurwesen in Deutschland
Grundlagen nach Eurocode 8 und nationalem Anhang
SeminarbeschreibungBauwerke in deutschen Erdbebengebieten müssen für den Erdbebenlastfall ausgelegt werden. Derzeit konkurrieren die veraltete, aber bauaufsichtlich noch gültige DIN 4149 und die aktuelle, als Stand der Technik anzusehende DIN EN 1998-1 (Eurocode 8) um den Platz der anzuwendenden Erdbebennorm. Das Grundlagenseminar „Erdbebeningenieurwesen in Deutschland – Grundlagen nach Eurocode 8 und nationalem Anhang“ gibt einen umfassenden Überblick über beide Normenwerke und zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Mit dem Eurocode 8 ergeben sich einige Änderungen in der deutschen Erdbeben-bemessungspraxis. Insbesondere die neue Erdbebengefährdungskarte des nationalen Anhangs DIN EN 1998-1/NA:2023 führt vielerorts zu einem veränderten Erdbebenlastniveau. Spätestens mit der bauaufsichtlichen Einführung wird der Eurocode 8 zwingend zu berücksichtigen sein. Aber auch schon zum jetzigen Zeitpunkt ist die Berücksichtigung der DIN EN 1998-1 stark anzuraten. Das Online-Seminar führt neben einer Auffrischung des Grundlagenwissens in das neue Regelwerk ein und bereitet somit optimal auf den bevorstehenden Normenübergang vor. An zwei Tagen werden Sie intensiv in den Eurocode 8 eingeführt. Dabei erfolgt ein steter Vergleich mit den Regelungen der DIN 4149. Anhand konkreter Beispiele wird das vorgestellte Vorgehen veranschaulicht. Das vermittelte Hintergrundwissen befähigt dazu, einfache bis komplexere Erdbebenfragen eigenständig zu lösen und sich in der neuen Erdbebennorm gut und schnell zurecht zu finden. Das Seminar ist von verschiedenen Ingenieurkammern geprüft und als qualifizierte Fortbildungsveranstaltung anerkannt. |
Ablauf
Tag 1 (Donnerstag, 12.12.2024, 9:00 Uhr bis 16:15 Uhr)
Begrüßung und Einleitung (15 Minuten)
Block 1: | Grundlagen des Erdbebeningenieurwesens |
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9:15 Uhr bis 12:15 Uhr (inkl. 15 Minuten Pause) |
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Pause (60 Minuten)
Block 2: | Erdbebengefährdung in Deutschland |
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13:15 Uhr bis 16:00 Uhr (inkl. 15 Minuten Pause) |
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Abschlussdiskussion (15 Minuten)
Tag 2 (Freitag, 13.12.2024, 9:00 Uhr bis 16:15 Uhr)
Block 3: | Berechnungsverfahren |
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9:00 Uhr bis 12:00 Uhr (inkl. 15 Minuten Pause) |
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Pause (60 Minuten)
Block 4: | Auslegungsgrundlagen |
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13:00 Uhr bis 15:45 Uhr (inkl. 15 Minuten Pause) |
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Abschlussdiskussion (30 Minuten)
Detaillierte InhaltsbeschreibungMit der baurechtlichen Einführung des Eurocode 8 in Deutschland wird die nationale Erdbebennorm DIN 4149:2005-04 abgelöst. Die europäische Norm DIN EN 1998-1:2010-12 (Eurocode 8) ist dabei mit dem neuen nationalen Anhang DIN EN 1998-1/NA:2023-11 anzuwenden, in welchem national festgelegte Parameter wie insbesondere die Erdbebengefährdung Deutschlands definiert sind. Der nationale Anhang DIN EN 1998-1/NA:2023 basiert auf einer in den vergangenen Jahren im Auftrag des DIBt durchgeführten Neueinschätzung der Erdbebengefährdung. Diese spiegelt sich in einer neuen Erdbebengefährdungskarte wider. Neben dem Wegfall der altbekannten Erdbebenzonen der DIN 4149 hat sich die ingenieurseismologische Kenngröße zur Bestimmung der anzusetzenden Erdbebenlast geändert. Örtlich sind nun deutlich höhere Erdbebenlasten als zuvor möglich. Somit wird an einigen Orten eine tiefergehende Erdbebenbemessung erforderlich sein; insbesondere an solchen Orten, wo vormals ein Erdbebennachweis nicht gefordert oder mit geringeren Lasten durchzuführen war. Die bauaufsichtliche Einführung des Eurocode 8 mitsamt des nationalen Anhangs sowie die neue Erdbebengefährdungskarte stellen Herausforderungen an mit Erdbebenfragen konfrontierte Bauingenieure. Im Hinblick auf den auch in Zukunft weiter wachsenden Normenumfang ist ein solides Verständnis des Erdbebeningenieurwesens auch im Schwachbebenland Deutschland erforderlich. Das Seminar vermittelt die Grundlagen des Erdbebeningenieurwesens, wobei der Fokus auf der Situation in Deutschland liegt. Es wird vornehmlich auf die Änderungen durch die Einführung des Eurocode 8 und des nationalen Anhangs in Bezug auf die DIN 4149 eingegangen. Dabei wird die Thematik durchweg mit praxisrelevanten Anwendungsbeispielen veranschaulicht. Einleitend werden die grundlegenden baudynamischen und erdbebenbezogenen Konzepte vorgestellt und aufgefrischt. Es wird auf den zentralen Ansatz statischer Erdbebenersatzlasten, die Repräsentation der Erdbebengefährdung in Form von Antwortspektren, die modale Analyse (Eigenwertberechnung) als Grundlage einer genaueren Erdbebenbetrachtung sowie dissipatives Tragwerksverhalten im Falle eines Schadenbebens eingegangen.
Nachfolgend wird die konkrete Erdbebengefährdung und Normensituation in Deutschland diskutiert.
Nach einer Übersicht der historischen Entwicklung der Erdbebenbemessung in Deutschland folgt eine detaillierte Beschreibung der neuen Erdbebengefährdungskarte des nationalen Anhangs DIN EN 1998-1/NA:2023.
Die Unterschiede zur Erdbebenzonenkarte der DIN 4149:2005 werden ausgearbeitet und es wird die Konsequenz der neuen Erdbebengefährdungs- Es folgt eine Übersicht aller nach Eurocode 8 und nationalem Anhang in Deutschland zulässigen Erdbebennachweismethoden. Diese reichen von vereinfachten Auslegungsregeln - wie dem Erdbebennachweis durch Vergleich mit Wind - über den Standardnachweis über mono- oder multimodale Antwortspektrenverfahren bis hin zu aufwendigen nichtlinearen statischen und dynamischen Simulationen. Alle Verfahren werden dabei hinsichtlich ihrer Komplexität und somit praktischen Relevanz eingeordnet. Es wird aufgezeigt, wie die Erdbebenfrage mit möglichst geringem Aufwand in vielen Fällen zufriedenstellend beantwortet und unter welchen Umständen sogar ganz auf eine Nachweisführung verzichtet werden kann.
Auf dem zuvor vermittelten Wissen aufbauend wird näher auf die konkrete Erdbebenauslegung von Bauwerken nach Eurocode 8 eingegangen.
Dabei wird die dem Eurocode 8 zu Grunde liegende Bemessungsphilosophie dargestellt und der Zusammenhang mit Wiederkehrperioden der Erdbebengefährdung erläutert.
Die Auslegungskonzepte niedrig- bis hoch- Die Seminarteilnehmenden erhalten einen umfassenden Einblick in die relevanten Themen der Erdbebenbemessung in Deutschland. Es werden ausführliche Seminarunterlagen ausgehändigt, sodass die Inhalte auch nach dem Seminar zur Verfügung stehen. Die Teilnehmenden erlangen ein fundiertes Hintergrundwissen, sodass sie Fragen der Erdbebenbemessung mit größerer Sicherheit selbständig lösen und sich in der neuen deutschen Erdbebennorm schnell und gut zurechtfinden können. |
FortbildungspunkteDas Seminar ist in von verschiedenen Ingenieurkammern als qualifizierte Fortbildungsveranstaltung anerkannt:
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OrganisatorischesTeilnahmegebühr: 690 Euro zzgl. MwSt. 12 Stunden Vortragszeit Ausführliche Seminarunterlagen inklusive (werden als PDF zur Verfügung gestellt) Mindestteilnehmerzahl: 5 Personen Maximalteilnehmerzahl: 30 Personen
Das Online- |
ReferentDipl.-Ing. Marius Pinkawa
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AnmeldungAnmeldung per E-Mail an: |